3.5 Prüfung und Überwachung von Gasrohrleitungen
2. Betrieb, Überwachung, Lecksuche und Ortung, Schadensklassifizierung
2.1. Gasausbreitung im Untergrund bei Leckagen an Gasleitungen
Beschädigungen der Gasleitungen können durch Material- oder Montagefehler, Korrosion, Bodenbewegungen, Wurzel- oder Baggerangriff hervorgerufen werden. Zahlreiche Aspekte sind während der Gasrohrnetzüberprüfung und Beurteilung von den ausführenden Personen einzubezehen.
Einflussgrößen der Gasausbreitung:
- Dichtheit der Oberfläche (z. B. Oberflächenbefestigung, Straßenaufbau, gefrorene Böden),
- Bodenart und Höhe der Rohrdeckung,
- Weg des Gases im Boden bzw. in Hohlräumen („Schleichwege“),
- Neigung der Leitung im Boden,
- Verlauf der Leitung im Boden bzw. Bodenklima (Temperatur),
- Mögliche Bakterienaktivitäten im Boden und Gase aus Zersetzungsprozessen,
- Auto- und / oder Industriegase,
- Bebauungsdichte und Verkehrslasten.
In den verschiedenen
Schichten des Bodens, sucht das Leckgas den leichtesten Weg an die Oberfläche (Bild
000 und 000)). Es kann an der Rohrleitung entlang kriechen bevor es die aufgebrachte
Abdeckung an einer leicht durchgängigen Stelle (Fuge, Riss) durchdringt. Hohlräume wie
Kanäle, stillgelegte Rohrleitungen oder Kabeltrassen ermöglichen dem Leckgas,
abseits von der eigentlichen Leckstelle, an die Oberfläche zu gelangen. Deswegen müssen bei
der Lecksuche alle Straßenöffnungen der Fremdsparten z. B. Telefon-, Abwasser-
oder anderen unterirdischen Anlagen mit überprüft werden.
Bei Regen werden die kleinsten Flächenausdehnungen gefunden. Feuchte und überfrorene Oberflächen stoppen die Diffusion des Gases. Bei Bodenfrost wird die Gasausbreitung gravierend größer (Bild 000).