1.3 Technische Kommunikation

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Buch: 1.3 Technische Kommunikation
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Datum: Donnerstag, 21. November 2024, 14:36

Inhaltsverzeichnis

1. Technische Kommunikation

Kommunikation dient der Verständigung zwischen Lebewesen bzw. allgemein wird unter Kommunikation der Vorgang und das Ergebnis bei der Übermittlung von Informationen verstanden. Jemandem eine Sache verständlich machen. Jemanden informieren über eine Arbeit, die auszuführen ist oder ausgeführt werden soll bzw. wurde.

Neben der Kommunikation zwischen Menschen und anderen Lebewesen wird unter der sogenannten technischen Kommunikation die formelle Information bzw. Verständigung im Betriebsablauf mit Hilfe von Berichten, Zeichnungen, Diagrammen, Leistungsverzeichnissen, Material- bzw. Stücklistenlisten, Formblättern, Skizzen, Planunterlagen, Handbücher, EDV etc. verstanden. 

Von der Planung über den Bau, die Prüfung und Abrechnung von Rohrleitungsanlagen, den Betrieb und die Instandhaltung der Anlagen bis zur Dokumentation wird im Rahmen der Betriebsorganisation ein geordneter Betriebsablauf durch entsprechende Formalismen sichergestellt.

1.1. Fachrechnen (FR), Grundlagen der Physik (PG)

Zur Bewältigung der Vielfältigen Aufgaben des Straßen-, Tief- und Rohrleitungsbaus sind die Grundrechenarten, Berechnungsmethoden (Fachrechnen) und Kenntnisse der physikalischen Zusammenhänge wichtige Voraussetzungen zur Erledigung der Arbeitsaufgaben. Im Rahmen der Arbeitsvorbereitung, Baudurchführung, Abrechnung und Dokumentation müssen die Mitarbeiter in der Lage sein, einfache Berechnungen auszuführen und die Auswirkungen physikalischer Vorgänge abzuschätzen bzw. bewerten zu können

1.2. Grundrechenarten

Die Grundrechenarten sind die vier mathematischen Operationen Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division.

 

Die Addition ist der Vorgang des Zusammenzählens zweier (oder mehrerer) Zahlen. Der Operator für die Addition ist das Pluszeichen +, die Operanden werden Summanden genannt und das Ergebnis heißt Summe: Summand + Summand = Summe

 

Die Subtraktion ist der Vorgang des Abziehens einer Zahl von einer anderen Zahl. Der Operator für die Subtraktion ist das Minuszeichen −, die beiden Operanden werden Minuend und Subtrahend genannt und das Ergebnis heißt Differenz: Minuend − Subtrahend = Differenz

 

Die Multiplikation ist der Vorgang des Malnehmens zweier (oder mehrerer) Zahlen. Der Operator für die Multiplikation ist das Malzeichen · (oder ×), die Operanden werden Faktoren genannt und das Ergebnis heißt Produkt: Faktor · Faktor = Produkt

 

Die Division ist der Vorgang des Teilens einer Zahl durch eine andere Zahl. Der Operator für die Division ist das Geteiltzeichen : (oder /), die beiden Operanden werden Dividend und Divisor genannt und das Ergebnis heißt Quotient: Dividend : Divisor = Quotient

Rechenregeln

Im Folgenden sind a {\displaystyle a} a, b b {\displaystyle b} und c c {\displaystyle c} Zahlen aus dem zugrundeliegenden Zahlbereich.

 

Für die Addition und die Multiplikation gelten die Kommutativgesetze:

 

a + b = b + a  und   a b = b a ,

 

das heißt das Ergebnis einer Summe oder eines Produkts ist unabhängig von der Reihenfolge der Summanden bzw. Faktoren.

 

Weiter gelten die Assoziativgesetze:

 

( a + b ) + c = a + ( b + c )   und   ( a ⋅ b ) ⋅ c = a ⋅ ( b ⋅ c ).

 

Bei der Addition oder der Multiplikation mehrerer Zahlen ist es also unerheblich, in welcher Reihenfolge die Teilsummen oder Teilprodukte gebildet werden.

Daher können bei Summen und Produkten die Klammern auch weggelassen werden.

 

Zudem gelten die Distributivgesetze:

 

a ⋅ ( b + c ) = a ⋅ b + a ⋅ c  und   ( a + b ) ⋅ c = a ⋅ c + b ⋅ c

 

mit denen durch Ausmultiplizieren ein Produkt in eine Summe umgewandelt werden kann und umgekehrt durch Ausklammern eine Summe in ein Produkt.

 

Weiterhin verhält sich die Zahl 0 neutral bezüglich der Addition und die Zahl 1 neutral bezüglich der Multiplikation, das heißt:

 

a + 0 = 0 + a = a  und   a ⋅ 1 = 1 ⋅ a = a .

 

Für die Subtraktion und die Division gelten diese Gesetze nicht oder nur eingeschränkt.

Weitere Rechenregeln, wie Punkt vor Strich, die Klammerregeln und die Gesetze der Bruchrechnung, finden sich in Tabellenbüchern bzw. Formelsammlungen.


1.3. Grundlagen der Geometrie

Die Geometrie beschäftigt sich nicht nur mit dem Rechnen an sich, sondern bringt auch reale Objekte optisch in die Mathematik. So können zum Beispiel reale Dinge als Grafik abgebildet und damit gerechnet werden.

 

Themenbereiche der Geometrie sind Beispielsweise:

  • Linien, Strecken und Winkel,
  • Flächen, Körper und Volumen
  • Koordinatensysteme
  • Lehrsätze (z. B. Pythagoras, Euklid, Thales, Winkelfunktinen)

  • Gesetzliche Einheiten, Maßeinheiten

  • Berechnungsformeln

1.4. Flächen- und Körperberechnung

Die Themen der Flächen und Körperberechnung sind sehr komplex. Voraussetzung zur Berechnung sind neben den Berechnungsformeln ist die Beherschung der Maßeinheiten.

Die Aufgaben zur Bestimmung des Körpervolumens lassen sich durch passende Formeln relativ leicht lösen. Bei der Ermittlung des Volumens ist es hilfreich zunächst die Fläche einer Ansicht zu bestimmen. Sobald die Fläche berechnet wurde, muss nur noch eine Dimension hinzugefügt werden, um das dreidimensionale Volumen des Körpers zu bestimmen.

Die häufig vorkommenden Flächen und Formen in der praktischen baustellenabwicklung sind beispielsweise bei den:

·         Flächen

-       Quadrat,

-       Rechteck,

-       Dreieck,

-       Trapez,

-       Kreis und

-       Kreisring)

·         Körpern

-       Die sich aus den Flächen ergebenen Säulen (z. B. Würfel, Quader, Prisma, Zylinder),

-       Kugel,

-       Kegel und

-       Pyramide.


1.5. Naturwissenschaftliche und technische Gesetzmäßigkeiten

Die Berücksichtigung naturwissenschaftlicher und technischer Gesetzmäßigkeiten ist zur sicheren Beurteilung, Abschätzung und Bewertung von Arbeitsabläufen bzw. den Einsatz ausgewählter Arbeitsverfahren unabdingbar.

Hierzu gehöen neben den naturwissenschaftlichen und technischen Grundlagen auch differenzierte Kenntnisse über:

·         Chemische Reaktionen,

·         die Nutzung unterschiedlicher Energieformen im Betrieb,

·         die Berechnung von Betriebs- und fertigungstechnischen Größen und

·         die Anwendung statistische Verfahren.


1.6. Wichtige physikalische Begriffe

Masse m wird in kg gemessen. Es ist eine Körpereigenschaft, die nicht vom Ort abhängt, sondern überall gleich ist: 100 kg Köper auf der Erde bleiben auch im Weltraum oder auf dem Mond 100 kg Körper. Die Masse kann man „spüren“, wenn man den Körper zu beschleunigen (oder zu bremsen) versucht (Trägheit).

 

Dichte ρ = m / V = Masse pro Volumen.

 

Kraft F wird in N (Newton) gemessen und hat eine Richtung (zeichnerische Veranschaulichung durch einen Pfeil bzw. Vektor). Man erkennt sie an ihrer Wirkung: Sie beschleunigt einen Körper (macht ihn schneller oder langsamer oder ändert seine Bewegungsrichtung) oder verformt ihn.

 

Gewichtskraft FG beruht darauf, dass sich alle Körper gegenseitig anziehen; auf ein und denselben Körper wirken an der Oberfläche der Erde und des Mondes unterschiedliche Anziehungskräfte. Die Gewichtskraft FG hängt vom Ort ab: FG = m * g (Fallbeschleunigung gErde = 9,81 m/s2;

gMond = 1/6 * gErde).

 

Arbeit W wird verrichtet, wenn eine Wegstrecke s zurückgelegt wird und dabei eine Kraft F in Wegrichtung wirkt. Sie ist das Produkt aus Kraft und Weg: W = F * s. Einheit: J (Joule), 1 J = 1 Nm = 1 kgm2 / s2 (Hubarbeit, Beschleunigungsarbeit, Arbeit zum Spannen einer Feder, Reibungsarbeit).

 

Leistung P = W / t = Arbeit durch Zeit. Einheit W ( Watt), 1W = 1 Js

 

Wirkungsgrad η = Wnutz / Waufwend = Pnutz / Paufwend


1.7. Energie, rationale Energienutzung

Energie ist die Arbeit, die man verrichten muss, um den Körper vom Ausgangszustand in den jeweiligen gewünschten Zustand zu bringen. Wird an einem Körper Arbeit verrichtet, so ändert sich sein Zustand in irgendeiner Weise (z. B. ein Stein wird hochgehoben und bekommt dadurch Höhe, das Auto bekommt Geschwindigkeit, die Feder wird verformt, ...). Der Körper hat nun Energie; Energie ist gespeicherte Arbeit.

Denn lässt man den Körper in seinen Ausgangszustand zurückkehren, so kann er dabei seinerseits Arbeit verrichten (z. B. bei der Rückkehr des hochgehobenen Steins auf den Boden kann dieser über eine Umlenkrolle einen anderen Stein hochheben; beim Aufprall des beschleunigten Autos auf ein anderes (Rückkehr in den Zustand „Geschwindigkeit null“) wird Verformungsarbeit verrichtet, die gedehnte Feder kann zum Beschleunigen eines Steins verwendet werden, ...).

Wichtige Formeln für die Energie:

 

Höhenenergie (potentielle Energie der Höhe): EH = mgh

 

Bewegungsenergie (kinetische Energie): Ekin = 0,5mv2

 

Bei reibungsfreien Vorgängen bleibt die Gesamtenergie gleich (Energieerhaltungssatz):

 

Ekin,vorher + Epot,vorher = Ekin,nachher +Epot,nachher

 

Die Energie kann dabei auf andere Körper übertragen werden oder sich in andere Formen umwandeln. Denken in Energiebilanzen: Abnahme eines Energiereservoirs bedeutet Zunahme eines anderen Energiereservoirs - Energieübertragung = Arbeit

2. Technische Darstellung bzw. Zeichnung

Eine Technische Zeichnung ist ein Dokument, das in grafischer und schriftlicher Form alle notwendigen Informationen für die Herstellung und zur Beschreibung der geforderten Funktionen und Eigenschaften eines Einzelteils, einer Baugruppe oder eines kompletten Produkts z. B. Rohrleitungsanlagen zeigt und als Teil der Technischen Dokumentation dient.

Mit Hilfe der darstellenden Geometrie wird von Objekten im Raum eine Abbildung in einer Zeichenebene konstruiert. Dazu gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten bzw. Verfahren, von denen jedoch keine in jeder Hinsicht befriedigen kann. Das größte Hindernis stellt die Beschränkung auf eine Ebene (Zeichenblatt), also auf zwei Dimensionen dar. Die Darstellung dreidimensionaler Objekte auf der Fläche erfolgt aus unterschiedlichen Perspektiven und hängt von der Wichtigkeit, Anschaulichkeit und Maßgerechtigkeit an die Abbildung ab (Bild 1-033).

Eine gute Anschaulichkeit soll dem Betrachter (besonders dem Laien) einen realitätsnahen räumlichen Eindruck des Originals geben. Die Maßgerechtheit, mit der sich wahre Größen und Winkel des abgebildeten Gegenstandes einfach wiedergewinnen lassen, ist indes wichtig für die Herstellung und Produktion.

Das Verfahren zur Abbildung dreidimensionaler Objekte ist die Projektion. Es werden drei grundlegende Projektionsarten unterschieden.

·         Zentrale Projektion (Perspektive), typisch für anschauliche räumliche Darstellungen

·         Schräge Parallelprojektion (Axonometrie), typisch für räumliche Maßgerechte Darstellungen

·         Orthogonale Projektion, typisch als Grundriss, Schnitt und Ansicht


2.1. Perspektive (Zentralprojektion)

Anschauliche Bilder, beispielsweise wie beim Sehen mit dem menschlichen Auge oder beim Fotografieren, werden perspektivisch dargestellt. Bei Gebäuden bzw. Objekten mit großer Ausdehnung verlaufen Strecken, die in Wirklichkeit parallel zueinander sind, nicht parallel zueinander. Verlängert man diese Strecken, treffen sich die Verlängerungen alle in einem oder in zwei Fluchtpunkten. Bei der Anfertigung von Zeichnungen entsteht so ein guter räumlicher Eindruck (Bilder 1- 034    und 1- 035).



Bild 1-034: Perspektivische Darstellung mir einem Fluchtpunkt

 

Die Grundlage einer solche perspektivischen Darstellung ist die Zentralprojektion. Dies ist eine Projektionsart, bei der alle Projektionsstrahlen von einem Punkt ausgehen.

Dieses Projektionszentrum heißt auch Augenpunkt des Beobachters oder der Kamera. Die Zentralprojektion wird in Technik und Architektur, in der Malerei und beim Zeichnen, sowie in der Computergrafik angewendet.

Es können hierbei zwei der vier Seitenflächen parallel zur Bildebene gezeichnet werden oder keine Seitenfläche wird parallel zur Bildebene angeordnet.  

Im ersten Fall verlaufen Breiten- und Höhenlinien auch im Bild parallel zueinander. Die Tiefenlinien treffen sich alle in einem Punkt, dem einzigen Fluchtpunkt F des Bildes. Der Fluchtpunkt kann verschiedene Lagen haben (Bild 1- 034).  

Im zeiten Fall verlaufen nur die Höhenlinien auch im Bild parallel zueinander. Die Breiten- und Tiefenlinien bzw. ihre Verlängerungen treffen sich alle in je einem Fluchtpunkt F1 bzw. F2 (Bild1-035)


Bild 1-035: Perspektivische Darstellung mir zwei Fluchtpunkten


2.2. Parallelprojektion (Dimetrie und Isometrie)

Im Rohrleituns- und Anlagenbau wird zur anschaulichen räumlichen Darstellung in der Regel die schräge Parallelprojektion (Axonometrie) bevorzugt. Hierbei wird zwischen Dimetrie und Isomitrie unterschieden (Bild 1-034).

Bild 1-034: Axonometrische Darstellungen einer Gasinstallation, Symbole der Bauteile (TRGI 2008)

 In der Darstellung des Bildes 1-0000 beginnt die Gasinstallation bzw. Kundenanlage des Gebäudes hinter der Haupt-Absperr-Einrichtung (HAE) bzw. dem Gas-Druck-Regelgerät (GDR) die mit dem Gas-Netz-Anschluss (GNA) zur Betriebsanlage des Gasversorgungsunternehmens (GVU) gehören

2.3. Ortogonale Projektion in drei Ansichten

Technische Zeichnungen zur Fertigung von Bauteilen werden in der Regel nach der orthogonalen Projektion in drei Ansichten (Vorderansicht, Seitenansicht und Draufsicht) dargestellt (Bild 1-035).


Bild 1-035: Orthogonale Projektion (Teilzeichnung)

Bild 1-036 Rohrgabenquer bzw. -längsschnitt und Draufsicht





 


2.4. Skizzen bzw. Schemazeichnungen

Die Skizze ist eine einfache Zeichnung einer Idee, auch ein Entwurf, ein Konzept bzw. ein erster Überblick, der mit wenigen, prägnanten Strichen die Charakteristik des Zeichenobjektes oder einer Geländesituation wiedergeben soll (Bild 1-037 und 1-038). Sie wird oft auch als Hand- oder Baustellen- bzw. Werkstattskizze bezeichnet.

Bild 1-037: Skizzen und Freihandzeichnungen


2.5. Sinnbilder und Symbole

Ein Sinnbild ist eine abstrakte Darstellung eines Begriffes (Bild 1-039 und 1-040), Funktionseinheit, Geräte- oder Bauteils zur Darstellung technischer Anlagen (Zeichen, Symbole, Piktogramme, Icons).

Bild 1-039: Sinnbilder für Formstücke und Straßenverkehr

Legende:

1 Anschlussleitung, 2 Eintrittsstelle, 3 Verbrauchsleitung, 4 Hauptabsperrarmatur (HAE),

5 Wasserzähleranlage, 6 Wasserzähler, 7 Sammelzuleitung, 8 Steigleitung, 9 Stockwerksleitung,

10 Einzelzuleitung, 11 Zirkulationsleitung

Bild 1-040: Darstellung einer Trinkwasserinstallation




2.6. Technische Zeichnung

Ein wichtiger Bestandteil des gesamten betrieblichen Informationssystems sind technische Zeichnungen, die aus dem Konstruktions- bzw. Planungsprozess entstehen.

Aus den Zeichnungsangaben lassen sich Werkzeug-, Arbeits- und Prüfpläne ableiten.

Um Fehler und Mißverständnisse zu vermeiden, ist der Grundaufbau durch Normen festgelegt.

Um ein komplexes Produkt (z. B. Gas- und Wasserverteilungssystem) aufbauen zu können, benötigt man verschiedene Zeichnungsarten.

Bei der Montage können die Positionen der Einzelteile und die Funktionen eines Gerätes eindeutig durch die Verwendung von Zusammenbauzeichnungen festgelegt werden.

Mit der Explosionszeichnung kann man die Montagereihenfolge der Teile veranschaulichen.


Durch die Gruppenzeichnung wird die Struktur der einzelnen Werkstücke (Bauteile) bis zum Entstehen einer Baugruppe oder Anlage beschrieben. Wie bei der Zusammenbauzeichnung werden die Einzelteile nur detailliert, in einem für den jeweiligen Zweck entsprechenden Grad, dargestellt

(Bild 1-000).

Bild 1-038: Erdgas- und Trinkwasserhausanschluss in der Seitenansicht (Längsschnitt)

Bei der Fertigung bzw. Bauausführung wird in der Regel eine Teilzeichnung verwendet, der nur spezifische Angaben für die Erstellung und die Prüfung eines Bauteils liefert. Sie werden in technologische und geometrische Informationen aufgeteilt. Die Teilzeichnungen enthalten Informationen zum Werkzeugplan, Arbeitsplan und Prüfplan (Bild 1-036).

Bild 1-036: Teilzeichnung mit Zusatzinformationen

Bei Verwendung von Guß- und Schmiedeteilen wird die Rohteilzeichnung, eine Sonderform der Einzelteilzeichnung, verwendet, da hierbei besondere Informationen über Aufmaße, Gußschrägen usw. von großer Bedeutung sind.  

Die Entwurfzeichnung wird im Normalfall nicht archiviert und meistens nicht normgerecht erstellt. Der Konstrukteur verwendet sie zum Lösen von funktionalen Abläufen.

Zeichnungsinhalte lassen sich in

  • technologische,
  • geometrische,

·         sachbezogene organisatorische und

  • zeichnungsbezogene organisatorische Daten

aufteilen.

Aus den geometrischen und technologischen Angaben erhält man generell Informationen, die für die Erstellung eines Objektes bzw. die Montage eines Gerätes notwendig sind. Mit ihrer Hilfe lassen sich verschiedene Pläne für die Herstellung von Bauteilen, die Montage bzw. den Bau und die Qualitätssicherung erstellen.

Unter den geometrischen Daten versteht man die Darstellung der Anlage, die Lage der Bauteile zueinander, die Maßangaben sowie die entsprechenden Toleranzen in Bezug auf Maß, Form und Lage.

Die technologischen Daten liefern Auskunft über die Oberflächenbeschaffenheit (z. B. Korrosionsschutz) und deren Herstellungsverfahren, den Werkstoff, die Abnahmehinweise und funktionale Angaben, wie Prüf-, Bau- und Montagevorschriften.

Unter die sachbezogenen organisatorischen Daten fallen Angaben, die sich auf das dargestellte Anlagenteil beziehen und zu dessen eindeutiger Kennzeichnung beitragen.

Hierfür werden Identnummern, Klassifizierungsnummern, eine neutrale Benennung des Bauteils und die Angabe des Gewichts verwendet. Außerdem liefern sie Informationen über den Änderungszustand, Ersatzdaten, den Ursprungshinweis und den Status.

Bei einer Gruppenzeichnung fallen noch zusätzlich Positionsnummern an.

Angaben die sich allgemein auf die Zeichnung als Unterlage beziehen, sind zeichnungsbezogene organisatorische Daten. Sie liefern Informationen über den Ersteller mit dessen Abteilung und das Erstellungsdatum der Zeichnung, sowie den Prüfer der Zeichnungsrichtigkeit.

Zu den zeichnungsbezogenen organisatorischen Daten zählen zudem Angaben über Mikroverfilmung, das Zeichnungsformat, die Firma und Darstellungsformen, wie Schnittverlauf, Ansichten und Einzelheiten.






2.7. Erzeugnisse bzw. Stücklisten

Stücklisten gehören, genauso wie die technischen Zeichnungen, zum Fundament des betrieblichen Informationssystems. Dadurch ist eine vollständige Beschreibung eines Werkstückes bzw. Bauwerkes mit all seinen vorgeschriebenen Qualitätsmerkmalen möglich.

Die Stückliste ist die listenmäßige Darstellung des Aufbaues eines Erzeugnisses oder einer Gruppe mit Angabe der zur Herstellung erforderlichen Menge (Bild 1-041).

Sie ist eine Grundlage für die Materialdisposition. Für ein Erzeugnis lassen sich die notwendigen Mengen und die dazugehörigen Termine bestimmen.

Aus den Strukturen der Stückliste lassen sich bei der Arbeitsplanung die Arbeitspläne ableiten.

Der Einkauf gewinnt mit ihrer Hilfe einen Überblick über die Materialien oder die Zukaufteile die zu beschaffen sind. Für das Lager ist sie die Grundlage zur Bereitstellung der Einzelteile und

Baugruppen. Zudem ist sie durch ihre Mengenbestimmung eine wichtige Grundlage für die Vorkalkulation und die Nachkalkulation.

Ein Unterscheidungsmerkmal bei den Stücklisten ist der strukturierte Aufbau in

·         Mengenübersichtsstücklisten,

·         Baukastenstücklisten,

·         Strukturstücklisten und

·         Variantenstücklisten aufteilen.

Bild 1-041: Stücklisten bzw. Erzeugnisdarstellung

Bei den Mengenübersichtsstücklisten werden die einzelnen Teile, die in ein Erzeugnis eingehen, nur einmal mit den entsprechenden Sachnummern und Mengen aufgeführt.

Vorteil dieser Stückliste ist, daß der Aufbau sehr einfach ist und der Schreibaufwand minimal gehalten wird. Außerdem kann man sich mit ihrer Hilfe einen schnellen Überblick über die notwendigen Mengen, die zur Herstellung eines Erzeugnisses notwendig sind, verschaffen.

Nachteile der Mengenübersichtsstückliste sind die Unübersichtlichkeit und es lassen sich keine Termine ableiten.

Die Strukturstückliste ermöglicht eine listenförmige Beschreibung der Struktur eines Erzeugnisses entsprechend ihrer Fertigungsebene. Die Struktur wird durch die Angabe der Fertigungsebenen bzw. Bauabschnitte und mit Hilfe von Gliederungszeichen, wie z.B. Punkten oder Leerzeichen, dargestellt.

Die entsprechenden Einzelteile werden direkt im Anschluß an eine Erzeugnisgruppe aufgeführt.

Die Mengenangaben beziehen sich auf eine Mengeneinheit der übergeordneten Sachnummer.

Vorteile dieser Stücklistenart sind, daß alle Baugruppen und Einzelteile entsprechend dem Fertigungs- bzw. Bauablauf fortlaufend aufgeführt werden und dadurch die Anlagenstruktur erkennbar ist. Sie ermöglicht somit sowohl eine stufenlose Terminierung, als auch eine genauere und kostengünstigere Materialdisposition.

Zudem müssen Teile und Gruppen, die in einem Produkt mehrmals auftreten, jedesmal wieder aufgeführt werden. Demzufolge erhöhen sich Schreib-, Änderungs- und Speicheraufwand.

Zudem steigt die Fehlerquote bei der Eingabe und der Änderung von Daten.

 

Bei der Baukastenstückliste wird ein Erzeugnis, eine Baugruppe oder ein Teil nur in die nächste untergeordnete Fertigungsebene aufgesplittet. Man spricht deshalb von einer einstufigen Stückliste.

In den Positionszeilen werden die Mengen so angegeben, wie sie zur Erstellung des in der Kopfzeile erwähnten Erzeugnis, benötigt werden. Um ein Produkt von der obersten bis zur untersten Ebene beschreiben zu können, benötigt man deshalb einen Satz von mehreren Baukastenstücklisten.

Da die Baukastenstückliste eine einstufige Stückliste ist, hat sie den wesentlichen Vorteil, daß Teile, die in einem Produkt mehrfach verwendet werden, nur einmal als Stückliste aufgeführt werden müssen. Dies erleichtert den Erstellungs-, den Speicher- und den Änderungsaufwand, was wiederum die Fehlerrate verringert. Weitere Vorteile sind, daß der Aufbau einfach und übersichtlich ist und sich aus ihr Struktur- und Mengenübersichtsstücklisten ableiten lassen. Nachteile der Baukastenstückliste liegen darin, daß zur gesamten Materialbedarfermittlung Berechnungen durchgeführt werden müssen und bei mehrstufigen Erzeugnissen das Erkennen der Struktur schwieriger ist.

 

Mit der Variantenstückliste kann man sich einen Überblick über die in einem Unternehmen vorhanden Erzeugnisse verschaffen, da diese in ihr zusammengefaßt werden.




3. Planwerke für die Versorgungswirtschaft

Für eine ordnungsgemäße Betriebsführung ist ein DIN-gerechtes Planwerk unverzichtbar. Der lagenachweis muss für Planauskünfte so ausreichend sein, dass eine Übertrgung der leitungen in andere Planunterlagen, die auf amtlichen Karten aufbauen, möglich ist. Die Grundlage für die Dokumentation der umfangreichen, im Konzessionsgebiet bzw. überregional verlegten Gas- und Wasserversorgungsanlagen bilden die topografischen Karten bzw. die Deutsche Grundkarte. Die daraus abgeleiteten Liegenschaftskarten werden zur Erstellung von Lage- und Rohrnetzplänen genutzt.


3.1. Topographische Karten

Topographische Karten sind ortsbeschreibende Landkarten, die als unmittelbares Ergebnis der topographischen Landesaufnahme durch den Staatlichen Vermessungsbetriebe bzw. Landesvermessungsämter flächendeckend in verschiedenen Maßstäben und mit entsprechenden Legenden (Bild 1-0042) im bundeseinheitlichen Regelblattschnitt in weitgehend einheitlicher Gestaltung (Zeichenschlüssel, Farbgebung) herausgegeben werden.Sie werden in der Regel in Karten der Maßstäbe 1:10 000, 1:25 000, 1:50 000 und 1:100 000 in gedruckter Form sowie als Rasterdaten herausgegeben (Bilder 1-043 bis 1-046).Die topographischen Karten sind vielseitig nutzbar, weil kein spezielles Thema hervorgehoben wird. Sie werden u. a. benötigt in der Landes- und Regionalplanung, in der Bauleitplanung, für den Natur- und Landschaftsschutz, für den Tourismus, als Grundlage für thematische Karten oder zur Orientierung und Übersicht.Beispiels weise ist die topografische Karte (TK) bzw. deutsche Grundkarte (DGK) Planungsgrundlage, z.B. für Bauleit-, Entwicklungs-, Verkehrs- und Landschaftspläne sowie für Pläne von Ver- und Entsorgungseinrichtungen. Die Eigentumsgrenzen zur Trassenfestlegung sind einfach abzuleiten.

Bild 1-042: Legende zu den Topographischen Karten (Beispiel)


Bild 1-043: Topografische Karte (TK) M 1:25000

Bild 1-044: Topographische Karte (TK) M 1:10000

Bild 1-045: Topografische Karte (TK) M 1:5000

Bild 1-046: Topografische Karte (TK) 1:500 - Deutsche Grundkarte (DGK)



3.2. Deutsche Grundkarte

Die Deutsche Grundkarte gehört zu den Hauptkartenwerken. Als topographische (ortsbeschreibende) Karte in großem Maßstab stellt sie alle Erscheinungsformen auf der Erdoberfläche grundrisstreu und lagerichtig dar. Durch die zusätzliche Wiedergabe der Eigentumsgrenzen vermittelt die DGK als Verbindungsglied zwischen den Katasterkarten und den topographischen Karten kleineren Maßstabs einen Überblick über die naturräumliche Gliederung und die Eigentumsstruktur.

Jedes Kartenblatt bildet einen Ausschnitt der Erdoberfläche von 2 km x 2 km ab; im Maßstab 1:5000 entspricht dies einem Kartenbild von 40 cm x 40 cm.

 

Die DGK ist in mehreren Varianten gebräuchlich:

·         Normalausgabe         DGK 5 N

·         Grundrisskarte           DGK 5 G

·         Luftbildkarte   DGK 5 L

·         Bodenkarte     DGKL 5 Bo


3.3. Automatisierte Liegenschaftskarte

Die Liegenschaftskarte oder Katasterkarte (Flurkarte) ist eine maßstäbliche Darstellung aller Liegenschaften (Flurstücke, Grundstücke) und bildet zusammen mit der Schätzungskarte den darstellenden Teil des Liegenschaftskatasters. Sie ist mit ihrem Nachweis der Lage und Abgrenzung die amtliche Kartengrundlage des Grundbuchs mit seinen Grundstücken und damit die Grundlage für die Sicherung des Eigentums an Grund und Boden und eine gerechte Grundsteuerveranlagung. Sie ist die Grundlage für sogenannte Themenkarten (Bild 1-047).

Die Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) stellt ein durchgängiges Konzept zur Automatisierung der Nachweise der Liegenschaftskarte, der Vermessungs- und Grenzpunkte, der Punkte der Grundlagenvermessung und der bei Liegenschaftsvermessungen anfallenden Messungselemente (Winkel, Strecken usw.) zur Verfügung.

Die Liegenschaftskarte ist der bildliche Teil des Liegenschaftskatasters und wird bundesweit in digitaler Form geführt oder eingerichtet.

 In der ALK werden die Lage und die Geometrie der Flurstücke und Gebäude mit Nutzungsarten, Topografie, Bodenschätzung und öffentlich-rechtliche Festlegungen beschrieben.

 

 

Bild 1-047: ALK als Basis eines Geo-Informationssystems bzw. Themenkarte

Das Flurstück ist dabei ein Teil der Erdoberfläche, das durch amtliche Vermessung festgelegt und mit einer Flurstücksnummer bezeichnet wird.

Dargestellt werden Gebäude und bauliche Anlagen, wenn sie dauerhaft errichtet und für die Beschreibung des Grundes und Bodens bedeutsam sind.


3.4. Rohrnetzpläne, Bestandspläne

Die DIN 2425 beinhaltet Vorschläge zur Erstellung von überregionalen und kommunalen Rohrnetzplänen un den zu verwendenden Symbolen (Bild 1-048). In den Rohrnetzplänen werden die Lagen der Gas- und Wasserverteilungsanlagen mit entsprechender Bemaßung und Bezeichungen dokumentiert. Übersichtspläne werden in der regel im Maßstab 1:1000, Lage- und Grundstückspläne im Maßstab 1:500 (M:1:250) und Gebäudepläne im Maßstab 1:100 erstellt.

In den Bildern 1-049 und 1-050 sind beispielhaft Rohrnetzpläne für die Gas- und Wasserversorgung aufgeführt.

Bild 1-048: Plan- und Bildzeichen (DIN 2425)


Bild 1-049: Rohrnetzplan für eine kommunale Gasverteilungsanlage


Bild 1-050: Rohrnetzplan für eine Kommunale Trinkwasserverteilungsanlage


3.5. Fundament-, Lage- und Straßenpläne

Ein Fundamentplan oder besser die Füße eines jeden Bauwerkes garantieren den festen Stand (Bild 1-051). Das Fundament besteht aus Elementen wie Platten, Pfählen (Pfahlgründung), Trägern bzw. Steinen. Heute werden in der regel Fundamente aus Stahlbeton erstellt.

Es werden folgende Fundamenttypen unterschieden:

·         Einzelfundamente werden in der Regel für einzelne Stützen oder isolierte Bauteile wie Schornsteine, Pfosten, Masten und Ähnliches errichtet.

·         Streifenfundamente übernehmen die Lasten der auf ihnen errichteten, tragenden Wände, während nichttragende Innenwände in der Regel direkt auf der Bodenplatte errichtet werden. Ihre Breite beträgt oft das Doppelte der auf ihnen stehenden Wände, die genauen Maße und gegebenenfalls die Bewehrung ergeben sich aus der Tragfähigkeit des Baugrundes. Die Fundamente werden oft in der Betonfestigkeitsklasse C20/25 oder C25/30 ausgeführt.

·         Plattenfundamente oder Sohlplatten werden eingesetzt, wenn Einzel- oder Streifenfundamente wegen hoher Baulasten nicht wirtschaftlich sind. Es kann auch bei geringen Lasten wirtschaftlicher sein, eine Sohlplatte einzusetzen, da der Arbeitsaufwand unter Umständen geringer ist. Man führt dann die gesamte Bodenplatte als Gründungsplatte aus. Eine Gründungsplatte ist stets an der Ober- und der Unterseite bewehrt. Seitlich steht sie oft über die Außenkante der (Keller-)Wände vor. Vor dem Betonieren der Gründungsplatte wird auf dem Boden der Baugrube eine dünne Sauberkeitsschicht aus Magerbeton und/oder eine feste PE-Folie eingebracht, damit die Bewehrung sich beim Betonieren nicht verschieben kann und der Beton sich nicht mit dem Baugrund vermischt.

Bild 1-051: Fundamentpläne eines Gebäudes, M 1:100

Der Begriff Lageplan bezeichnet allgemein eine zeichnerische, meist maßstäbliche Darstellung eines Objektes im Zusammenhang mit seiner Lage, seiner Umgebung und Situation (Bild 1-052).

Insbesondere für:

·         Lageplan (Bauantrag),

·         katasteramtlicher Lageplan als Bestandteil eines Bauantrags (Deutschland) bzw. Einreichplan (Österreich)

·         Bestandsplan eines Gebäudes oder einer größeren Anlage

·         Lageplan (Straßenentwurf), Draufsicht auf einen Straßenentwurf

·         Geländeplan, großmaßstäbliche Karte des Geländes (einschließlich Gewässer) im Grundriss, teilweise erfolgt auch eine Darstellung von Bewuchs und Infrastruktur.


 

Bild 1-052: Lageplan der Grundstücke bzw. gebäude mit Gasversorgungsleitungen

Mit Hilfe von Straßenquerschnitten (Bild 1-053) wird die Lage der Ver- und Entsorgungsleitungen, Straßenentwässerung, Kabelanlagen, Schächte und Bäume im Straßenbereich zeichnerisch dargestellt.


Bild 1-053: Straßenquerschnitt



 


4. Methoden der Problemlösung und Entscheidungsfindung

Um seine Ziele zu erreichen, sollte man sich einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, Mittel und Wege verschaffen.

Die Ziel-Mittel-Analyse hilft bei Fragestellungen:

·         Welche Mittel und Fähigkeiten stehen zur Verfügung?

·         Welches sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen möglichen Wege?

 

Dazu gehört die Analyse des eigenen Verhaltens, um „Zeitverschwendung“ festzustellen.

Im Rahmen der Problemanalyse gilt es, das ursächliche Problem zu erkennen, herauszufinden warum und in welchem Zusammenhang das Geschehen oder der Sachverhalt Probleme bereitet und welche Parameter dabei (mehr oder weniger) beachtet werden müssen.

 

Hilfsmittel zur Lösung:

  • Studium von vorhandenen Lösungen,
  • Literaturstudium (Gibt es bereits Untersuchungen, Erkenntnisse?),
  • Analogiemethoden (Kann analog zu einem anderen Problem vorgegangen werden?).

4.1. Soll-Ist-Analyse

Gegenüberstellung von zwei Zuständen (Bild 1-054). Aus den Merkmalen kann die Vorgehensweise abgeleitet werden.

Bild 1-054: Gegenüberstellung von Materialien im Trinkwassernetz



4.2. Salami-Taktik

Große, unübersichtliche Aufgaben werden nach dem „Teile-und-herrsche-Prinzip“ in kleinere, überschaubare Schritte zerteilt (Bild 1-055).

Bild 1-055: Salami-Taktik




4.3. Stärken-Schwächen-Diagramm

Hilfsmittel zur möglichst umfassenden Beschreibung des aktuellen Systemzustandes unter Einbeziehung aller Eventualitäten und Parameter, die in Beziehung zum darzustellenden System stehen (Bild 1-056).

Bild 1-056: Vergleich von Schiebern und Klappen




4.4. Problem-/ Ursachenanalyse

Die Ursachenanalyse ist eine Technik zur Förderung von Veränderungen durch die Identifizierung positiver und negativer Faktoren, wobei die negativen zurückgedrängt und die positiven stärker entwickelt werden sollen.

Kaoru Ishikawa hat vier Hauptkriterien benannt, deren Analyse methodisch sicher zu speziellen Ursachen (Lösungen) führt: Mensch, Maschine, Material und Methode (Bild 1-057).

Bild 1-057: Problemanalyse nach Ihikawa

Vorgehensweise:

·         Definition des Problems bzw. seiner Auswirkungen

·         Bestimmung der Hauptursachen („M-Wörter“)

·         Bestimmung der Einzelursachen

·         Auswahl der wahrscheinlichen Ursachen

·         Überprüfung der wahrscheinlichsten Einzelursachen



4.5. Vier Entlastungsfragen

Auch die vier Entlastungsfragen helfen, die eigene Zeit effizienter einzuteilen. Sie eignen sich vor allem dort, wo sich Routine eingeschlichen hat.

Mit Hilfe der vier Fragen:

Warum gerade ich?

Warum gerade jetzt?

Warum so? und

Warum überhaupt?

können Sie sich entlasten. Sie verhindern, dass Sie eine Aufgabe "automatisch" ausführen.

Wenn Sie an lhre Aufgaben mit der Frage "Warum gerade ich?" herangehen, erkennen Sie, ob Sie delegieren können.

Mit der Frage "Warum gerade jetzt?" entscheiden Sie, welche Aufgaben Sie auf Termin legen sollten.

Durch die Frage "Warum so?" beginnen Sie, lhre Arbeit zu rationalisieren und "schlanke" Lösungen zu suchen und mit der Frage "Warum überhaupt?" erkennen Sie, welche Teilaufgaben Sie weglassen oder ganz eliminieren können.

 

Wenn Sie in Zukunft mit den Entlastungsfragen arbeiten, werden Sie merken, dass Ihnen plötzlich viel mehr Zeit für die wirklich wesentlichen Dinge zur Verfügung steht!

 


4.6. Methoden der Ideenfindung

Diskursive Verfahren (logisch-kombinatorische Denkprozesse)

  • Morphologischer Kasten
  • Bionik

·         Wertanalyse

·         Ishikawa- (Fischgräten-) Diagramm

 

Intuitive Verfahren (spontan, kreative Eingebung)

  • Brainstorming bzw. -writing (Kartenabfrage etc.)
  • Mindmapping
  • Methode 6-3-5

4.7. Prioritäten setzen

Eine zentrale Technik besteht im Analysieren und Definieren von Prioritäten. Folgende Techniken können dafür verwendet werden:

 

Pareto-Prinzip

Es wurde nach Vilfredo Frederico Pareto benannt. Grundsatz: In 20 % der zur Verfügung stehenden Zeit können 80 % der Aufgaben erledigt werden (Bild 1-058).

Die restlichen 20 % der Aufgaben benötigen 80 % der zur Verfügung stehenden Zeit.

Anhand dieses Grundsatzes sollen Aufgaben überdacht und priorisiert werden. Anstatt sich mit Aufgaben aufzuhalten, die keinen angemessenen Mehrwert schaffen, sollte der eigene Perfektionismus (Nebensächlichkeiten, "Erbsenzählerei") gezügelt werden.

Statt also 100 % der Aufgaben erfüllen zu wollen, sollte daher eine zielorientierte Ausrichtung auf die Erfüllung weiterer "80 %-Aufgaben" erfolgen, welche mit nur 20 % des Zeit- und Energieaufwandes erreicht werden können.

Bild 1-058: Pareto-Prinzip

Beispiele: 80 % aller Besprechungsergebnisse werden in 20 % der Besprechungszeit erzielt. 20 % der Kunden bringen 80 % des Absatzes. Eine verfeinerte Abstufung ähnlich dem Pareto-Prinzips verfolgt die ABC-Analyse.

 

 

ABC-Analyse

Die ABC-Analyse unterstützt Unternehmen darin, sich über den IST-Zustand ein Bild zu machen. Hierzu wird das Verhältnis: Aufwand zum Ertrag in einzelnen, besonders wichtigen Bereichen untersucht.
Die ABC-Analyse ist ein Ordnungsverfahren zur Klassifizierung einer großen Anzahl von Daten (Erzeugnisse oder Prozesse). Dabei werden die Daten anhand vorgegebener Kriterien, wie Umsatz, Gewinn, Einkaufspreis, Jahresverbrauch oder Produktionsbedarf in drei Klassen eingeteilt, die stellvertretend für einen hohen (A-Teile), mittleren (B-Teile) oder geringen (C-Teile) Verbrauchswert der Erzeugnisse oder Prozesse stehen (Bild 1-059).

 

Die ABC-Analyse stellt allerdings nur ein Bild der IST-Situation dar, zum Beispiel in Bezug auf folgende Fragen:

  • Welche Produkte und Leistungen sind für den Umsatz wichtig?
  • Welche Key-Accounts (wichtige Kunden) oder Lieferanten sind im Unternehmen vorhanden?

Hat man diese Fragen beleuchtet, können Maßnahmen zielgerichteter und strategischer eingesetzt werden.


Die Vorteile der ABC-Analyse liegen besonders in folgenden Punkten:

  • Analyse komplexer Probleme mit einem vertretbaren Aufwand durch die Einschränkung auf die wesentlichen Faktoren.
  • Einfache Anwendbarkeit.
  • Methodeneinsatz ist vom Untersuchungsgegenstand unabhängig.
  • Sehr übersichtliche und graphische Darstellung der Ergebnisse möglich.

Als Nachteil könnten sich beim Einsatz der ABC-Analyse folgende Punkte erweisen:

  • Sehr grobe Klasseneinteilung durch die ABC-Analyse.
  • Bereitstellung konsistenter (widerspruchsfreier) Daten als Voraussetzung.

Bild 1-059: ABC-Analyse

Die Klassifizierung

 

Die drei Klassen lassen sich wie folgt spezifizieren, wobei die Grenzwerte für die drei Klassen basieren jeweils auf betrieblichen Erfahrungswerten und können von Fall zu Fall schwanken.

 

Klasse A - hohe Bedeutung:
Mit einer relativ geringen Anzahl von Elementen, die einen hohen Anteil am Gesamtergebnis einnehmen. So stellen beispielsweise 10 bis 50 Prozent der zu produzierten Teile einen Anteil 60 bis 80 Prozent am Gesamtergebnis dar.

Klasse B - normale / durchschnittliche Bedeutung:
Diese Gruppe von Elementen trägt etwa proportional zum betrachteten Ergebnis bei. Beispielsweise erzielen 40 bis 70 Prozent der zu produzierten Teile einen Anteil am Gesamtergebnis von 10 bis 25 Prozent.

Klasse C - geringe Bedeutung:
Eine relativ große Zahl von Elementen hat nur einen geringen Anteil am Gesamtergebnis. Beispielsweise haben 60 bis 80 Prozent der produzierten Teile einen Wertanteil von 5 bis 15 Prozent.

 

Voraussetzungen für die Anwendung der Methode und Zulässigkeit der Ergebnisse ist eine einwandfreie Führung der verwendeten statistischen Unterlagen.

Bei den Primärdaten, z.B. den Stücklisten, ist es von Bedeutung, dass gleiche Wert-, Mengen- und Verbrauchseinheiten sowie gleiche Beobachtungszeiträume und Sachbeziehungen zu Grunde gelegt werden.

Aufgrund der einfachen Anwendbarkeit der Methode, der Unabhängigkeit des zu untersuchenden Gegenstandes sowie durch die Einschränkung der Planung auf die wesentlichen Faktoren und den damit verbundenen Zeit- und Kosteneinsparungen, findet die ABC-Analyse in vielen verschiedenen Gebieten ihre Anwendung:

Lagerplanung: Bildung von Zonen nach der Zugriffshäufigkeit.

Projektmanagement: Einteilung in Groß-, Mittel- und Kleinprojekte.

Marketing: Segmentierung von Kundengruppen oder Absatzgebieten.

Betriebsanalyse: Ermittlung der repräsentativen Produkte.

Standortbestimmung: Berücksichtigung der dominierenden Transportrelation.

Materialflussplanung: Berücksichtigung der dominierenden Transportbeziehungen.

Produktgestaltung: Konzentration auf die gängigen Produkte - Entfernung der nichtgängigen Produkte aus dem Lieferprogramm.

Qualitätssicherung: Ermittlung der häufigsten Ausschussursachen und deren Beseitigung.

 

Die ABC-Analyse wird in drei Schritten durchgeführt:

1. Schritt
Die zu untersuchenden Merkmale werden festgelegt und die zu untersuchenden Objekte aufgelistet. Angaben über den mengen- oder wertmäßigen Periodenverbrauch für die zu untersuchenden Objekte werden gesammelt und in tabellarischer Form festgehalten. Anschließend werden die prozentualen Mengenanteile der Untersuchungsobjekte an der Gesamtverbrauchsmenge der Periode bestimmt.

 

2. Schritt
Die Untersuchungsobjekte werden in wert- oder mengenmäßig absteigender Reihenfolge geordnet und deren Verbrauchseinheiten kumulativ aufgerechnet. Danach bestimmt man die prozentualen Wertanteile der Einzelpositionen am kumulativen Gesamtwert.

 

3. Schritt
Die Untersuchungsobjekte werden nach ihrem wertmäßigen Anteil (in Prozent) gegenübergestellt. Gleichzeitig erfolgt die Einteilung der Objekte in drei Klassen. Nachdem in tabellarischer Form das Ergebnis festgehalten wurde, erfolgt die graphische Aufbereitung der Analysedaten mit Hilfe der Summenkurve (Lorenzkurve oder Paretoprinzip)

Eisenhower-Methode

Dieses Prinzip wurde von US-Präsident und Alliierten-General Dwight D. Eisenhower praktiziert und gelehrt. Alle Aufgaben werden anhand der Kriterien wichtig / unwichtig und dringend / nicht dringend in vier Quadranten verteilt. Alle Aufgaben im Quadrant unwichtig/nicht dringend werden nicht erledigt (Bild 1-060).

Das Eisenhower-Prinzip wird heutzutage gelegentlich kritisch betrachtet, da ein gutes Zeitmanagement gerade dringende Aufgaben verhindern soll (Ausnahme sind Störfälle).

Die Priorisierung/Einteilung der Aufgaben wird demzufolge vorwiegend nach dem Kriterium "Wichtigkeit" vorgenommen.

Bild 1-060: Eisenhower-Prinzip

Aufgaben, die nicht direkt in den eigenen Aufgabenbereich fallen oder von jemand anderem effizienter erledigt werden können, sollten nach Möglichkeit von diesem erledigt werden: man delegiert die Aufgabe. Dadurch werden Zeitdruck und Stress abgebaut. Delegieren sollte als begleitender Prozess gesehen werden.

Delegation heißt nicht:

  • ungeliebte eigene Aufgaben abschieben („Spezialaufträge“)
  • Mitarbeiter/-innen unvorbereitet „ins kalte Wasser werfen“
  • bei der ersten Schwierigkeit die Sache wieder an sich ziehen
  • Mitarbeiter/-innen nachgeordneter Führungskräfte direkt zu führen („Durchdelegieren“)
  • auf Zielvereinbarungen verzichten und den Erfolg nicht zu kontrollieren
  • Vorgehensweise und Ergebnisse im Detail vorschreiben
  • sich nicht mehr um die delegierten Aufgaben zu kümmern

Schnellcheck für optimales Delegieren

Inhalt:              Was soll getan werden?

Person:           Wer soll es tun?

Ziel:                 Warum soll er/sie es tun?

Details:            Wie soll er/sie es tun?

Termin:           Wann soll es erledigt sein?

 




4.8. Wertetabellen und Diagramme

Im folgenden Diagramm ist der schematische Verlauf einer Wasserleitung zwischen einem Wasserbehälter und einem Gebäude (Bauernhof) dargestellt. Es soll die entsprechende Wertetabelle für die Punkte P1 bis P8 erstellt werden (Bild 1-061).

Bild 1-061: Höhen bzw. Längsschnitt

Das Diagramm zeigt uns den Längen- und Höhenverlauf einer Bewässerungsleitung. Die Pumpe ist mit einer Förderhöhe von 30 mWs angegeben.

Nachdem die Wertetabelle erstellt wurde, in der die Rohrleitungslänge in Bezug zur stationären Rohrleitungshöhe eingetragen wurde, kann der Rohrleitungsdruckverlauf an den bezeichneten Punkten als Graph (die Druckkurve) dargestellt werden (Bild 1-062).

Bild 1-062: Erweiterte Wertetabelle mit grafischer Darstellung



4.9. Flussdiagramme

In einem Flussdiagramm wird ein Prozess mit Hilfe von Symbolen beschrieben. Der Prozess wird transparent gemacht und die Schnittstellen werden verdeutlicht bzw. dokumentiert. Sehr große und damit nicht auf einen Blick erfassbare Flussdiagramme können nach bestimmten Gesichtspunkten auch als Teile des Ganzen dargestellt werden (Bild 1-063.

Bild 1-063: Symbole für die Gestaltung von Ablaufdiagrammen

Darstellung der Vorgaben zur Absperrbarkeit eines Gashausanschlusses (Bild 1-064) aus dem technischen Regelwerk (G 459-1 „Gashausanschlüsse für Betriebsdrücke bis 4 bar).


Bild 1-064: Ablaufdiagramm zur Entscheidung ob ein Gashausanschluss abgesperrt werden muss




 


5. Operative Planung

Planung ist die gedankliche Vorwegnahme zukünftigen Handelns durch Abwägen verschiedener Handlungsalternativen. Durch richtiges Planen kann die zur Verfügung stehende Zeit sinnvoller genutzt werden. Hierfür werden Terminplaner und Diagramme eingesetzt.

Die Schritte der Planung sind aus Bild 1-065 zu entnehmen.

Bild 1-065: Kontinuierlicher-Verbesserungs-Prozess




5.1. Nutzwertanalyse

Bewertungstechnik (Wirtschaftlichkeitsanalyse), bei der alle nicht-monetären Vor- und Nachteile von Alternativen bzw. Varianten einheitlich als Nutzengrößen dargestellt werden.

Sie erlaubt, auch qualitative und institutionelle Vor- und Nachteile eines Projektes zu bewerten.

Damit können die Alternativen auch bei Zielkonflikten relativ vergleichbar gemacht werden.

Sie ermöglicht Entscheidungen nach dem Maximalprinzip (die Alternative mit dem höchsten Nutzwert wird gewählt), wenn keine Kostenunterschiede bestehen.

Ist die "bessere" Alternative aber auch "teurer", erfolgt die Auswahl nach dem Optimalprinzip, d.h. die NWA liefert einen Beitrag für die Entscheidung nach dem Wirtschaftlichkeitsgebot.

Im Hinblick auf Bewertungsprobleme ist u.U. ergänzend eine Sensibilitätsanalyse (Empfindlichkeitsanalyse) oder Kostenanalyse erforderlich. 


5.2. Aktivitätenliste und Gantt-Diagramm

Die in einer Wertetabelle zusammengestelten Aktivitäten und deren Dauer können mit Hilfe eines Gantt-Diagrammes anschaulich dargestellt werden (Bild 1-066).

Bild 1-066: Aktivitätenliste (Wertetabelle) und Gantt-Diagramm



5.3. Netzplantechnik

Der Begriff Netzplantechnik umfasst „alle Verfahren zur Analyse, Beschreibung, Planung, Steuerung und Überwachung von Abläufen auf der Grundlage der Graphentheorie, wobei Zeit, Kosten, Einsatzmittel bzw. Ressourcen berücksichtigt werden können (Bild 1-067).Ein Netzplan ist die graphische oder tabellarische Darstellung von Abläufen und der Abhängigkeiten“ (DIN 69900-1).Die Netzplantechnik findet ihre Anwendung insbesondere in der Terminplanung von Projekten.Ziel der Netzplanung ist die Planung der logischen Beziehungen zwischen den Vorgängen und der zeitlichen Lage der Vorgänge (Bild 1-068). Der Netzplan stellt die Basis für die Erstellung von Kommunikationsinstrumenten, wie z. B. Meilensteine, Balkenplan oder vernetzter Balkenplan dar.

Bild 1-067: Methoden der Netzplantechnik

Bild 1-068: Vorgangsknoten-Netzplan (Beispiel)






5.4. Aktions- und Zustandsraum, Entscheidungen

Im Arbeitsleben muss man täglich Entscheidungen treffen. Oft muss alles ganz schnell gehen, die Deadline rückt näher, der Chef sitz einem im Nacken.

Bild 1-069: Aktions- und Zustandsraum bei der Entscheidungsfindung

Wer unter Zeitdruck steht, wird oft unsicher und reagiert überstürzt. Besser ist es, sich einige Minuten Bedenkzeit zu nehmen, anstatt später eine Entscheidung zu bereuen - oder gar einen Fehler gemacht zu haben.

Viele lähmt jedoch die Angst vor einem Fehler bei der Entscheidungsfindung so sehr, dass gar nichts mehr geht. Oder dass sie im Nachhinein zaudern und zweifeln.

Doch, so komisch es klingt, aus Fehlern wird man klug, sie sind oft eine Orientierungshilfe für die Zukunft. Und schlimmer als eine falsche Entscheidung ist immer noch gar keine Entscheidung.

Entscheidungssicherheit (Bild 1-069)

·         bei relative Sicherheit: Die Wunschziele können realisiert werden, den „Musszielen“ stehen keine größeren Barrieren im Wege. Bei mehreren Zielen ist der Zielkonflikt am gewünschten Nutzwert zu orientieren. Ziele bewerten (Rangfolge).

·         bei Risiko: Unzureichende Informationen zur Entscheidungsfindung. Mögliche Konsequenzen können aufgezeigt und systematisiert werden. Entscheidungen nach dem „Erwartundswertprinzip“. Handlungsmöglichkeit die den größten matematischen Zielerreichungsgrad aufweist.

·         bei Unsicherheit: Es können keine Wahrscheinlichkeiten zugeordnet werden. Als Entscheidungsbasis wird die Dominanz einer Aktion gegenüber einer anderen Aktion angesehen. Bewertung nach den erkenn- und bewertbaren Umweltzuständen.

Ein Problem liegt immer dann vor, wenn Ziel und Ergebnis voneinander abweichen.

Das Problem zu beschreiben, ist meist schon die halbe Lösung. Die Problemformulierung ist oft wichtiger als die Lösung selbst.

Mögliche Problemsituationen bzw. Auswirkungen die sich daraus ergeben sind:

 

·         Gefühl des Unbehagens,

·         menschliche Konflikte,

·         Informationsmangel,

·         ungenaue Vorgaben,

·         zu viel (zu wenig) Kontrolle,

·         Terminzwang und

·         Bewusstsein von Restriktionen.

Probleme können behoben werden, 

·         indem entweder das Ziel dem erreichten Ergebnis angepasst wird oder

·         organisatorische, personelle oder sonstige Maßnahmen ergriffen werden, damit man dem gewünschten Ziel näherkommt.

Wer die folgenden Regeln befolgt, trifft leichter die richtige Wahl:

1. Wer viel weiß, kann besser entscheiden.
Je mehr Informationen Sie über den Vorgang, der entschieden werden soll, haben, desto besser können Sie die Situation analysieren. Deshalb tragen Sie so viele Fakten wie möglich zusammen.

2. Alles hat Vor- und Nachteile.
Deshalb wägen Sie alle Chancen und Risiken ab. Am besten auf einem Blatt Papier in zwei Spalten Positives und Negatives gegenüberstellen. So lassen sich auch Schwierigkeiten, die durch eine Entscheidung entstehen, im Vorfeld besser abschätzen. 

3. Viele Wege führen zum Ziel.
Um den besten Weg zu finden, sollten Sie mehrere mögliche Optionen formulieren und prüfen.

4. Bausteine zum Erfolg.
Bei jeder Entscheidung sollten Sie das Gesamtziel mitbedenken. Einzelne Entscheidungen können für sich genommen gut sein, aber sie müssen zur grundsätzlichen Strategie passen. 

5. Verknüpfen Sie Altes und Neues.
Kein Sachverhalt steht im luftleeren Raum. Deshalb beziehen Sie vergangene Entscheidungen mit ein und stellen Sie Analogien zum jetzigen Problem her. Analysieren Sie, warum Entscheidungen erfolgreich waren oder nicht.

6. Machen Sie Abstraktes greifbar.
Visuelle Hilfsmittel, wie Grafiken oder Tabellen, helfen Ihnen die Informationen zu sortieren. Entscheidungsoptionen werden dadurch deutlicher. 

7. Nichts ist für immer.
Auch die besten Entscheidungen müssen von Zeit zu Zeit überdacht und korrigiert werden. Gehen Sie flexibel auf Veränderungen ein und stellen Sie auch einmal getroffene Entscheidungen in Frage.

8. Verzweifeln Sie nachher nicht.

Ob eine Entscheidung richtig oder falsch war, zeigt sich oft erst nach längerer Zeit. Deshalb warten Sie ab, aber zweifeln Sie dabei nicht ständig im Nachhinein an der getroffenen Wahl. Das verschwendet nur Energien, die Sie für neue Entscheidungen und Projekte brauchen


5.5. Erfolgskontrolle

Eine tägliche Erfolgskontrolle des eigenen Tagesplans kann sehr motivierend wirken durch

Erfolgserlebnisse und Genießen des eigenen Erfolgs.

Absicht: Gegliederte Willensbildung in vier Schritten

In wichtigen Situationen durchlaufen Menschen bewusst oder unbewusst folgende Prozesse:

1.    Lage (Wahrnehmen, Ausgangssituation)

2.    Beurteilung der Lage (Reflektieren)

3.    Entscheidung / Entschluss

4.    Handlungsplan (Handeln)


6. Informationstechnik und -verarbeitung

Wo immer der Mensch erkannte, dass er Energien der Natur wie Wasserkraft oder Arbeitstiere nutzen konnte, erfand er entsprechende Geräte und Technologien, um sich die Arbeit zu erleichtern und produktiver zu machen (Bild 1-070). 

Bild 1-070: Entwicklung der Informationstechnologie

Ein zentrales Charakteristikum aller gut beherrschten komplexen Fertigkeiten eines Menschen ist die weitgehende Automatisierung der zu Grunde liegenden Teilfunktionen.Das sei am Beispiel des Erwerbs der Lesefähigkeit verdeutlicht (Bild 1-071):Damit sich ein Leser voll dem eigentlichen Sinn des Lesens, nämlich der Bedeutungsentnahme, widmen kann, müssen alle darunterliegenden Aufgaben, die dafür die Voraussetzungen schaffen, sozusagen im Hintergrund ablaufen, ohne dass bewusste Informationsverarbeitungskapazität in Form von Aufmerksamkeit auf sie gerichtet werden muss.Auf unterster Ebene, den Low Level Funktionen, steht beispielsweise im visuellen Bereich das Decodieren von Schriftzeichen.Wenn bereits diese Stufe der Lesewahrnehmung nicht automatisiert ist, absorbiert sie die Aufmerksamkeit, so dass die Kapazitäten für die eigentliche Aufgabe des Lesens, die Bedeutungsentnahme, gar nicht mehr ausreichen.

Dieser Effizienzverlust wirkt sich natürlich auf die Verarbeitungsgechwindigkeit aus, mit der ein Text „durchschritten“ wird und wird sich zumindest in einer Abnahme der Leseflüssigkeit bemerkbar machen.

Bild 1-071: Lesetext


Rationalisierung zielt auf eine Effizienzsteigerung durch bessere Nutzung vorhandener Möglichkeiten: Ein gleicher Effekt kann mit weniger Mitteln, oder mit gleichen Mitteln erzielt werden.

In der Industrie wird damit häufig die Ersetzung menschlicher Arbeitskraft durch Maschinen bezeichnet (Rationalisierungsinvestition).“

Rationalisierung: Alle Maßnahmen, um bestehende betriebliche Regelungen und Abläufe zu verbessern, d.h. den teuren Faktor Arbeit (Bild 1-072) durch Maschinen, Veränderung der Arbeitsabläufe, Zukauf von Teilen zu ersetzen.

Sie dient der Kostensenkung im Betrieb, z.B. durch Verbesserung der Auftragsabwicklung, besserer Organisation der Lagerhaltung und der kostengünstigeren Produktion. Sie soll die Produktivität, die Wirtschaftlichkeit und die Rentabilität verbessern, d.h. je größer das Verhältnis dieser Kennzahlen ist, desto rationeller arbeitet der Betrieb.

Ziel ist die Entlastung des arbeitenden Menschen von stupiden Tätigkeiten. Das Ergebnis sollte eine Steigerung der Arbeitsquantität sowie die Reduktion von Fehlern aus dem Einsatz von EDV-Systemen sein.

Nachteile der „Zerstückelung“ der Arbeitsprozesse können für die betroffenen Menschen durch den Einsatz von EDV-Systemen teilweise ausgeglichen werden.

Bild 1-072: Überlegter Umgand mit Produktionsfaktoren

Bild 1-073: Phasen der Informationsverarbeitung

Ein Informationssystem bzw. EDV-System (EDVS) dient der rechnergestützten

·         Erfassung, Speicherung, Verarbeitung,

·         Pflege, Analyse, Benutzung,

·         Disposition, Übertragung und

·         Anzeige

 von Information bzw. Daten (Bild 1-073).

Es besteht aus Hardware (Rechner oder Rechnerverbund), Datenbank(en), Software, Daten und deren Anwendungen.

Software bezeichnet alle nicht physischen Funktionsbestandteile eines Computers bzw. eines jeden technischen Gegenstandes, der mindestens einen Mikroprozessor enthält. Dies umfasst vor allem Computerprogramme sowie die zur Verwendung mit Computerprogrammen bestimmten Daten.




 





7. Elektronische Daten -verarbeitung

Das Datenverarbeitungssystem ist eine Funktionseinheit zur Verarbeitung und Aufbewahrung von Daten. Die Verarbeitung umfasst die Durchführung mathematischer, umformender und speichernder Operationen (Bild 1-074). Funktionen sind:

  • Verarbeiten (Rechnen, logische Verknüpfungen),
  • Speichern (Ablegen, wieder Auffinden, Löschen), Speicherort (Register, Hauptspeicher, Harddisk),
  • Umformen (Sortieren, Packen und Endpacken),
  • Kommunizieren (Mensch-Maschine-Schnittstelle, Datenverarbeitungssystemen, Prozessautomatisierung und -steuerung).

Bild 1-074: Grundelemente eines Rechners




7.1. Eingabegeräte zur Datenerfassung

Eingabegeräte ermöglichen die kommunikation des Menschen mit der Maschiene bzw. der Eingabe von Daten über die Benutzerschnittstelle (Bild 1-075).

Bild 1-075: Eingabegeräte

Mit Benutzerschnittstelle wird das Untersystem in einem Mensch-Maschine-System bezeichnet, mit dem Menschen interagieren (Bild 1-076).

Sie muss, um vom Menschen bedienbar sein, speziell auf die Bedürfnisse des Menschen angepasst sein. Sie erlaubt dem Bediener

  • das Bedienen der Maschine,
  • das Beobachten der Anlagenzustände und falls erforderlich
  • das Eingreifen in den Prozess.

Bild 1-076: Bedienerschnittstellen

Die Bereitstellung der Informationen erfolgt entweder hardwaretechnisch über Bedienpulte mit Signallampen, Anzeigefeldern und Tastern oder softwaretechnisch über ein Visualisierungssystem, das auf einem Terminal läuft.


Bild 1-077: Sensoren und Messwertaufnehmer

 Messgrößenaufnehmer oder Messfühler (Sensor) ist ein technisches Bauteil, das bestimmte physikalische oder chemische Eigenschaften (z. B.: Wärmestrahlung, Temperatur, Feuchtigkeit, Druck, Schall, Helligkeit oder Beschleunigung) und/oder die stoffliche Beschaffenheit seiner Umgebung qualitativ oder als Messgröße quantitativ erfassen kann (Bild 1-077).

Diese Größen werden mittels physikalischer oder chemischer Effekte erfasst und in weiterverarbeitbare Größen (meist elektrische Signale) umgewandelt.

Geräte, die eine Energieform (z. B. Strahlung) in eine andere (z. B. elektrische Spannung) umwandeln, heißen Wandler (englisch: transducer).


 


7.2. Verarbeitung

Als Datenverarbeitung bezeichnet man den organisierten Umgang mit Datenmengen mit dem Ziel, Informationen über diese Datenmengen zu gewinnen oder diese Datenmengen zu verändern. Daten werden hierzu in Datensätzen erfasst, nach einem vorgegebenen Verfahren durch Menschen oder Maschinen verarbeitet und als Ergebnis ausgegeben. Eine systematische Datenverarbeitung ist die Grundlage für Statistik, Handel, Technik, Wissenschaft und Verwaltung.

Die Elektronische Datenverarbeitung (EDV) ist der Sammelbegriff für die Erfassung und Bearbeitung von Daten (Datenverarbeitung) durch elektronische Maschinen oder Rechner.

Verarbeitungsarten:

  • Stapel-(Batch)betrieb

·         Dialog-(interaktiver) Betrieb

  • Echtzeitbetrieb

Unter Rechnerarchitektur wird die technische Realisierung einer Datenverarbeitungsanlage verstanden.

Gesamtheit der Bauprinzipien einer Datenverarbeitungsanlage.

  • Festlegung der inneren Darstellung von Daten,
  • ablaufende Operationen auf Grund der Datendarstellung,
  • Aufbau der Maschinenbefehle,
  • Definitionen von Schnittstellen (Funktionseinheiten und Geräte),
  • Bauplan nach dem die Einzelteile zusammengeschaltet werden um die Anforderungen zu erfüllen.

Bild 1-078: Motherboard bzw. Hauptplatine eines Computers

Alle zentralen Bestandteile des Computers befinden sich auf dem Motherboard bzw. der Hauptplatine (Bild 1-078).

Das Motherboard (Mainboard) ist die größte Platine in einem Computer. Alle Informationen laufen dort zusammen. Auf ihr sind alle wichtigen Komponenten wie der Prozessor (CPU) oder die Grafikkarte aufgesteckt. Festplatten und Laufwerke sind durch Kabel (Flachband) mit dem Motherboard verbunden.

Auch die Speicherchips für den Arbeitsspeicher befinden sich auf der Platine.

Das ebenfalls dort beheimatete BIOS (Basic Input Output System) verwaltet den Arbeitsspeicher

und prüft bei jedem Start, ob alle Bauteile des Computers funktionstüchtig sind. Die Aufgaben werden verteilt und die von dem Benutzer eingegebenen Daten werden verwaltet.

Hier findet auch die Hauptverarbeitung statt. Die Chipsätze auf dem Mainboard bestimmen größtenteils die Leistungsfähigkeit eines Motherboards.

Das Motherboard ist das komplizierteste Bauteil des Computers, mit dem sich der normale Anwender in der Regel am wenigsten auseinandersetzt.

Bild 1-079: Hauptprozessor (CPU) eines Computers (Beispiel)

Der Prozessor ist die Rechenzentrale es Computers, die alle Programmbefehle abarbeitet. Er besteht aus mehreren Millionen kleiner Schaltungen und ist ausschlaggebend für die Leistungsfähigkeit eines Computers. Er braucht Daten um sie zu bearbeiten. Daten werden aus dem Datenspeicher geholt und gespeichert.

Für diese Vorgänge braucht man eine "Verbindung", die die Daten transportiert. Diese elektrische Leitung nennt man bei einem PC Bussystem, kurz Bus.

Dieses Bussystem verbindet jede angeschlossene Baugruppe mit jeder anderen Einheit.

Der Bus stellt sicher, dass die Daten auch bei der richtigen Einheit ankommen. Die Busbreite bezeichnet die Anzahl der Leitungen des Busses.                                                                     

Da innerhalb eines Computers nicht nur Daten, sondern auch Steuersignale ausgetauscht werden, unterscheidet man drei Bussysteme (Bild 1-079):

  • Datenbus (Data Bus):
    Der Datenbus transportiert die zu verarbeitenden Daten von einer Baugruppe zum Prozessor oder umgekehrt.

·         Adressbus (Address Bus):
Da alle Baugruppen parallel an den Datenbus angeschlossen sind, aber immer nur eine Baugruppe Daten senden oder empfangen darf, da sonst eine Datenkollision entsteht, muss jede Einheit eine Adresse erhalten, mit der sie vom CPU adressiert werden kann. Alle Baugruppen des PCs werden parallel an den Datenbus angeschlossen, um die Adressen an die Einheiten zu übermitteln. Daten auf dem Datenbus dürfen nur gesendet oder empfangen werden, wenn eine Baugruppe die ihr zugewiesene Adresse auf dem Adressbus empfängt.

  • Steuerbus (Control Bus):
    Wird über den Adressbus eine Einheit (z. B. Arbeitsspeicher) adressiert, so muss dieser auch mitgeteilt werden, ob Informationen hineingeschrieben oder ausgegeben werden sollen. Mithilfe des Steuerbusses gibt der Prozessor einer Baugruppe dies bekannt.







7.3. Ausgabegeräte zur Datenerstellung

Mit Hilfe von Ausgabegeräten können die Ergebnisse der Datenverarbeitung in der gewünschen Form weiter- oder ausgegeben werden (Bild 1-080).

Bild 1-080: Ausgabegeräte

Aktoren (englisch: actuators), sind die Stellglieder in einem technischen Steuer- und Regelungskreis (Bild 1-081). Sie wandeln elektrische Energie in mechanische Arbeit. Anschaulich gesprochen, sind sie die „Muskeln der Mikroelektronik“. Grundsätzlich umschließt die Aktorik die gesamte Palette der Antriebstechnik. Neue Aktoren beruhen auf „intelligenten Werkstoffen“, derenmechanische Eigenschaften (zum Beispiel Abmessungen, Fließverhalten oder Elastizität) sich durch das Anlegen elektrischer oder magnetischer Felder oder durch Temperaturänderungengezielt einstellen lassen.

Bild 1-081: Aktoren




7.4. Betriebssysteme zur Prozessverarbeitung

Das Betriebsystem ist die Gesamtheit der Programme eines Rechnersystems (Bild 1-082), welche die Betriebssteuerung erledigen und die den Benutzeraufträgen zugängliche Umgebung bieten.

Es ist eine Art Koordinator zwischen Hardware, Anwendungsprogrammen und Benutzer.

Es besteht im Wesentlichen aus:

·         Steuerprogrammen

Sie steuern die DV-Anlage, z. B. Zentraleinheit, Arbeitsspeicher, Peripheriegeräte, sie laden die Programme und steuern den Ablauf (Mehrprogrammbetrieb)

·         Dienstleistungsprogrammen (Hilfsprogrammen)

Dazu gehören die Programme für verschiedene Routineaufgaben (Kopieren von Datenträgern bzw. Dateien, Löschen von Dateien, Setzen der Systemzeit, Anzeigen von Dateninhalten, Anzeigen des Inhaltsverzeichnisses eines Datenträgers, Testen und Dokumentieren). 

·         Übersetzungsprogrammen

Sie übersetzen aus einer Programmiersprache in die Maschinensprache. Ein Übersetzungsprogramm ist an eine Programmiersprache und ein Betriebssystem bzw. Prozessor gebunden. 

o   Assembler

Er übersetzt aus einer Assemblersprache in die Maschinensprache. Für jeden Maschinentyp gibt es einen Assembler-Sprachen-Befehl 

o   Compiler

Er übersetzt das Quellprogramm als ganzes und speichert das übersetzte Programm in einer eigenen Datei ab. Dieses übersetzte Programm kann dann beliebig oft ausgeführt werden. Nur bei einer Änderung des Quellprogramms muss neu übersetzt werden. 

o   Interpreter

Er übersetzt Anweisung für Anweisung und führt jede einzelne Anweisung sofort nach der Übersetzung aus. Die Übersetzung wird nicht gespeichert. Bei jedem Programmstart muss neu übersetzt werden.

Bild 1-082: Schema von Betriebssystemen (Beispiele)



7.5. Client-Server-Prinzip

Das Client-Server-Prinzip wurde von dem US-amerikanischen Unternehmen Xerox am „Palo Alto Research Center“ (PARC) entwickelt. Als Client-Server-Prinzip bezeichnet man ein verteiltes Computer-System (Programme), in dem mehrere Clients („Kunden“) und mindestens ein Server („Diener“) arbeitsteilig zusammenwirken Bild 1-083).In einem Client-Server-Netz stellt (mindestens) ein Server (Engl.: „to serve“; Dt.: „bedienen“) Daten und Dienste für angeschlossenen Clients bereit.

Bild 1-083: Mobile Datenerfassung und Dokumentation der Anlagen (Client-Server-Prinzip)

Der Server nimmt die Anfragen der Clients entgegen und sendet diesen daraufhin die angeforderten Daten über das Netz. Als Server bezeichnet man den zentralen Rechner (oder das zentrale Programm), der in einem Computer-Netz Dienste (zum Beispiel E-Mail), Anwendungsprogramme und Daten (zum Beispiel eine Adressdatenbank) bereitstellt.Der Client ist ein Computer oder ein Programm, das für Online Datenverbindung auf einen Server zugreift, um bestimmte Datenverarbeitungsprozesse durchzuführen oder um Daten abzurufen.Das Client-Server-Prinzip bezeichnet man auch als Client-Server-Architektur („C/S Architecture“).Die meisten Computer-Netze, insbesondere das Internet, sind nach dem Client-Server-Prinzip aufgebaut. Der Client sorgt für die Darstellung der Daten auf dem Bildschirm, bildet also die Schnittstelle zum Benutzer. Der Server reagiert auf den Datenabruf der angeschlossenen Clients, indem er ihnen die angeforderten Daten über das Netz zusendet. In einer solchen Rechner-Architektur können Daten zentral gespeichert und Rechenkapazitäten optimal genutzt werden.Die Begriffe „Client“ und „Server“ bezeichnen nicht nur die entsprechenden Computer, also die Hardware, sondern auch die erforderlichen Computerprogramme, also die Software.

Weit verbreitete Client-Programme sind zum Beispiel:

·         Browser für “World Wide Web” (www),

·         E-Mail-Programm für elektronische Post,

·         FTP-Clients für Herauf- und Herunterladen von Dateien per FTP und

·         Newsreader für Artikel aus dem Usenet.

In der Praxis ist die Unterscheidung zwischen Client und Server nicht immer eindeutig, weil ein Computer beide Funktionen wahrnehmen kann. So kann ein Arbeitsplatzrechner („Workstation“) in einem Unternehmensnetz - zum Beispiel bei Zugriffen auf die Unternehmensdatenbank - als Client auftreten und gleichzeitig auch als Drucker-Server für Netzwerk-Drucker des Unternehmens dienen.