1.3 Technische Kommunikation

5. Operative Planung

5.4. Aktions- und Zustandsraum, Entscheidungen

Im Arbeitsleben muss man täglich Entscheidungen treffen. Oft muss alles ganz schnell gehen, die Deadline rückt näher, der Chef sitz einem im Nacken.

Bild 1-069: Aktions- und Zustandsraum bei der Entscheidungsfindung

Wer unter Zeitdruck steht, wird oft unsicher und reagiert überstürzt. Besser ist es, sich einige Minuten Bedenkzeit zu nehmen, anstatt später eine Entscheidung zu bereuen - oder gar einen Fehler gemacht zu haben.

Viele lähmt jedoch die Angst vor einem Fehler bei der Entscheidungsfindung so sehr, dass gar nichts mehr geht. Oder dass sie im Nachhinein zaudern und zweifeln.

Doch, so komisch es klingt, aus Fehlern wird man klug, sie sind oft eine Orientierungshilfe für die Zukunft. Und schlimmer als eine falsche Entscheidung ist immer noch gar keine Entscheidung.

Entscheidungssicherheit (Bild 1-069)

·         bei relative Sicherheit: Die Wunschziele können realisiert werden, den „Musszielen“ stehen keine größeren Barrieren im Wege. Bei mehreren Zielen ist der Zielkonflikt am gewünschten Nutzwert zu orientieren. Ziele bewerten (Rangfolge).

·         bei Risiko: Unzureichende Informationen zur Entscheidungsfindung. Mögliche Konsequenzen können aufgezeigt und systematisiert werden. Entscheidungen nach dem „Erwartundswertprinzip“. Handlungsmöglichkeit die den größten matematischen Zielerreichungsgrad aufweist.

·         bei Unsicherheit: Es können keine Wahrscheinlichkeiten zugeordnet werden. Als Entscheidungsbasis wird die Dominanz einer Aktion gegenüber einer anderen Aktion angesehen. Bewertung nach den erkenn- und bewertbaren Umweltzuständen.

Ein Problem liegt immer dann vor, wenn Ziel und Ergebnis voneinander abweichen.

Das Problem zu beschreiben, ist meist schon die halbe Lösung. Die Problemformulierung ist oft wichtiger als die Lösung selbst.

Mögliche Problemsituationen bzw. Auswirkungen die sich daraus ergeben sind:

 

·         Gefühl des Unbehagens,

·         menschliche Konflikte,

·         Informationsmangel,

·         ungenaue Vorgaben,

·         zu viel (zu wenig) Kontrolle,

·         Terminzwang und

·         Bewusstsein von Restriktionen.

Probleme können behoben werden, 

·         indem entweder das Ziel dem erreichten Ergebnis angepasst wird oder

·         organisatorische, personelle oder sonstige Maßnahmen ergriffen werden, damit man dem gewünschten Ziel näherkommt.

Wer die folgenden Regeln befolgt, trifft leichter die richtige Wahl:

1. Wer viel weiß, kann besser entscheiden.
Je mehr Informationen Sie über den Vorgang, der entschieden werden soll, haben, desto besser können Sie die Situation analysieren. Deshalb tragen Sie so viele Fakten wie möglich zusammen.

2. Alles hat Vor- und Nachteile.
Deshalb wägen Sie alle Chancen und Risiken ab. Am besten auf einem Blatt Papier in zwei Spalten Positives und Negatives gegenüberstellen. So lassen sich auch Schwierigkeiten, die durch eine Entscheidung entstehen, im Vorfeld besser abschätzen. 

3. Viele Wege führen zum Ziel.
Um den besten Weg zu finden, sollten Sie mehrere mögliche Optionen formulieren und prüfen.

4. Bausteine zum Erfolg.
Bei jeder Entscheidung sollten Sie das Gesamtziel mitbedenken. Einzelne Entscheidungen können für sich genommen gut sein, aber sie müssen zur grundsätzlichen Strategie passen. 

5. Verknüpfen Sie Altes und Neues.
Kein Sachverhalt steht im luftleeren Raum. Deshalb beziehen Sie vergangene Entscheidungen mit ein und stellen Sie Analogien zum jetzigen Problem her. Analysieren Sie, warum Entscheidungen erfolgreich waren oder nicht.

6. Machen Sie Abstraktes greifbar.
Visuelle Hilfsmittel, wie Grafiken oder Tabellen, helfen Ihnen die Informationen zu sortieren. Entscheidungsoptionen werden dadurch deutlicher. 

7. Nichts ist für immer.
Auch die besten Entscheidungen müssen von Zeit zu Zeit überdacht und korrigiert werden. Gehen Sie flexibel auf Veränderungen ein und stellen Sie auch einmal getroffene Entscheidungen in Frage.

8. Verzweifeln Sie nachher nicht.

Ob eine Entscheidung richtig oder falsch war, zeigt sich oft erst nach längerer Zeit. Deshalb warten Sie ab, aber zweifeln Sie dabei nicht ständig im Nachhinein an der getroffenen Wahl. Das verschwendet nur Energien, die Sie für neue Entscheidungen und Projekte brauchen